Das traditionelle Verlagswesen musste sich in den vergangenen Jahren radikal anpassen und den Bereich Multimedia stärker fokussieren, um den Kundenwünschen zu entsprechen und dem Wettbewerb standzuhalten. Große Verlagshäuser wie Random House, Springer, dtv, Bertelsmann, Heyne und Droemer Knaur haben dies beispielsweise vorgemacht und dominieren den Markt ohnehin.
Die Existenz zahlloser kleiner Verlage besteht vornehmlich im Verborgenen, was unter anderem am Beispiel des RRV Verlags deutlich wird. Wir von Bibliothek.info verstehen uns als unabhängiges Informationsportal rund um das Buch und schenken auch kleinen Verlagen Aufmerksamkeit. Am Beispiel des RRV Verlag wollen wir dies nachfolgend verdeutlichen.
Inhaltsverzeichnis
Der RRV Verlag stand für den thematischen Schwerpunkt Lebenswirklichkeiten und deckte ein breites Spektrum ab. Namensgeberin und Gründerin Renata Rollfinke nahm lebensverändernde Ereignisse ihrer eigenen Biografie zum Anlass, den Renata Rollfinke Verlag, kurz RRV, ins Leben zu rufen. Dieser konzentrierte sich in besonderem Maße auf den belletristischen Bereich und legte großen Wert auf außergewöhnliche Perspektiven. Obwohl es sich um einen kleinen Verlag handelte, fand er so seine Nische, in der er sich positionierte.
Darüber hinaus positionierte sich der RRV Verlag ebenfalls als Dienstleister für die Medienbranche. Hier waren in besonderem Maße die Dienstleistungsbereiche Text und Grafik sowie Mediadesign hervorzuheben. Weiterhin ist festzuhalten, dass die Publikationsliste des Renata Rollfinke Verlags neben gedruckten Büchern auch Hörbücher umfasste. Es handelte sich somit um einen echten Multimedia-Verlag.
Kleinverlage wie einst der RRV Verlag können einem Vergleich mit namhaften Verlagshäusern auf den ersten Blick kaum standhalten. Potenzielle Verlagsgründer/innen verlässt daher schnell der Mut, während Verbraucher/innen sie vielfach einfach übersehen.
Ganz so negativ ist die Lage für kleine Verlage aber gar nicht, denn diese haben ihre Daseinsberechtigung und können trotz der starken Konkurrenz bestehen. Dafür sorgen vor allem die folgenden Vorteile:
Die Digitalisierung sorgt nicht nur im Verlagswesen, sondern auch in den Bibliotheken für nachhaltige Veränderungen. Diese setzen zunehmend auf einen Multimedia-Bereich mit CDs, DVDs, Blu-rays und Computerspiele.
Darüber hinaus gibt es die sogenannte Onleihe, über die digitale Inhalte wie E-Books ausgeliehen werden können.
Schreibende versuchen vielfach, bei großen Verlagen unterzukommen, bekommen aber oftmals eine Absage. Mitunter bekommen sie ihr Manuskript gar nicht zurück und auch keine Antwort, was der großen Masse an Einsendungen geschuldet ist.
Bei Kleinverlagen sieht dies anders aus. Nichtsdestotrotz sollten Schreibende nicht zwingend auf einen kleinen Verlag setzen, sondern auch den folgenden Tipp aus unserer Redaktion beherzigen.
Die zunehmende Digitalisierung sowie der damit einhergehende Wandel der Buchbranche hat das Selfpublishing hervorgebracht. Schreibende können ihre Werke selbst herausbringen und sind nicht mehr auf Verlage angewiesen.
Einerseits können sie ihre Bücher als E-Books über entsprechende Plattformen veröffentlichen, andererseits gibt es Dienstleister aus dem Bereich Print on Demand, die auch Printpublikationen in Eigenregie ermöglichen.
Indem man die Möglichkeiten des modernen Selfpublishing nutzt und selbst zum/zur Selfpublisher/in wird, kann man unabhängig von Verlagen publizieren. Insbesondere im Vergleich zu einer Veröffentlichung im Kleinverlag ist die maximale Entscheidungsfreiheit als großer Vorteil zu sehen.
Die zunehmende Professionalität des Selfpublishingmarktes sorgt zudem für hohe Qualität. Daher sollten auch Lesende Selfpublishern eine Chance geben und entsprechende Werke lesen.