Im Rahmen der ersten Schuljahre erwerben Kinder eine solide Lesekompetenz und erhalten so einen Zugang zum Lesen und Schreiben. Dabei handelt es sich um essenzielle Fähigkeiten, die für das ganze weitere Leben von Belang sind. In der Grundschule wird somit der Grundstein gelegt, auf dem alles Weitere aufbaut. Nur wer lesen kann, hat echte Chancen auf eine vielversprechende Karriere, denn Ausbildungen, Studien, Weiterbildungen und auch der berufliche Alltag setzen voraus, dass man über eine angemessene Lesekompetenz verfügt.
Um das Lesen zu lernen, ist es grundsätzlich nie zu spät, so dass nicht nur Kinder in den Genuss entsprechender Förderungen kommen, sondern Erwachsene beispielsweise an Alphabetisierungskursen teilnehmen können. Die Bibliotheken verstehen sich selbst als Institutionen der Leseförderung und sind daher wichtige Anlaufstellen. Im Folgenden geht es um die Lesefähigkeit im Allgemeinen und die Leseförderung durch die Bibliotheken im Speziellen.
Inhaltsverzeichnis
All diejenigen, die sich für das Feld der Leseförderung interessieren, tun gut daran, sich zunächst mit der Lesekompetenz zu befassen. Dabei geht es zunächst darum, zu ergründen, was es damit überhaupt auf sich hat. Die folgende Definition erweist sich in diesem Zusammenhang als sehr hilfreich und gibt Auskunft darüber, was man sich darunter vorstellen kann:
Bei der Lesekompetenz handelt es sich um die Fähigkeit, geschriebene Texte zu verstehen. Zudem geht es ebenfalls um die Nutzung und Reflexion über den jeweiligen Inhalt, so dass man die eigenen Ziele besser erreichen beziehungsweise seinen Wissensstand verbessern kann.
Im Rahmen der Lesekompetenz geht es somit um das flüssige Lesen sowie das Erfassen des Textzusammenhangs. Davon abzugrenzen ist wiederum die Schreibkompetenz, die ebenfalls zu den Grundfertigkeiten gehört, sich aber auf das Verfassen von Texten konzentriert. Dass hier ein enger Zusammenhang besteht, steht dennoch außer Frage.
Die gesellschaftliche Teilhabe und Nutzung des eigenen Potenzials hängen zu einem wesentlichen Teil von der Lesekompetenz ab, die nicht nur eine gewisse kognitive Basis, sondern auch einen adäquaten Wortschatz sowie eine angemessene Allgemeinbildung erfordert. Bei der Lesekompetenz handelt es sich somit um weitaus mehr als das bloße Verstehen von geschriebenen Texten.
Die Digitalisierung hat auch Auswirkungen auf die Lesekompetenz, die sich durch die intensive Mediennutzung verändert. Das digitale Lesen kommt hier fast schon als eigenständige Disziplin daher und ist Teil der immer wichtiger werdenden Medienkompetenz. Digitales Lesen erfordert eine gute Lesekompetenz, funktioniert allerdings anders. Dies ist dem Umstand geschuldet, dass digitale Texte eine weitere Dimension haben und multimedial daherkommen.
Die Lesenden müssen eine eigene Auswahl treffen und die Textinformationen für sich bewerten. Beim digitalen Lesen braucht man folglich Lesefähigkeiten sowie eine gute Medienkompetenz. In Zeiten zunehmender Digitalisierung ist dies ohnehin essenziell, weshalb die digitale Lesekompetenz von Anfang an gefördert und gegebenenfalls später gezielt geschult werden sollte.
Die Lesekompetenz ist eine Fähigkeit, die man grundsätzlich beherrschen sollte. Inwiefern dies der Fall ist, lässt sich durchaus messen.
Dazu werden typischerweise die folgenden Aspekte herangezogen:
Die öffentlichen Bibliotheken wissen darum und engagieren sich daher in besonderem Maße auf dem Gebiet der Leseförderung. Einerseits stellen sie in speziellen Kinder- und Jugendbibliotheken altersgerechte Literatur zur Verfügung und andererseits finden hier spezielle Veranstaltungen statt, die Kindern, Jugendlichen und auch Erwachsenen einen besseren Zugang zum Lesen ermöglichen sollen.